„Eine Dame hat jauchzend ihre Arme von sich gestreckt und gerufen: Schneller, Schneller. Sie fand die Geschwindigkeit so schön“, berichtet Stephanie Adler über eine der Rikscha-Touren der vergangenen Tage. Sie ist die Leitung des Begleitenden Dienstes und der Alltagsbegleitung in der AWO Residenz Sehnde. Zusammen mit ihrem Team hat sie die Fahrten für die Bewohner*innen mit dem besonderen Gefährt ausgerichtet.
Die „AWO Rikscha“ gehört eigentlich der City Park Residenz Langenhagen. Die Bürgerstiftung Hannover hatte sie der Einrichtung gespendet. Doch für eine Woche konnten sich die Mitarbeitenden aus Sehnde das beliebte Fahrzeug ausleihen. Das Besondere an dem Transportfahrrad: Auch Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können damit Ausflüge ins Grüne machen. Sie werden auf eine Plattform vor dem oder der Fahrenden geschoben und dort gesichert. Bewohner*innen, die noch gut zur Fuß sind, bekommen zum Sitzen einfach einen Leih-Rollstuhl zur Mitfahrt. Damit der Transport von Gast und Rollstuhl für die Radler*innen nicht zu anstrengend wird, gibt es elektrische Unterstützung. Die Rikscha ist ein E-Bike mit Akku, was das Treten deutlich erleichtert.
Die Bewohner*innen und Mitarbeitenden aus Sehnde fanden das außergewöhnliche Angebot klasse: „Es war auf jeden Fall ein Abenteuer – nicht nur für die Bewohner*innen, sondern auch für uns“, sagt Stephanie Adler. Die viertel- bis halbstündigen Fahrten führten von der Residenz in Richtung Feldmark. Die Geschwindigkeit und Länge der Touren passten die Mitarbeitenden den Bedürfnissen der Bewohner*innen an. Viele von ihnen wünschten sich sogar schnellere Fahrten bei bis zu 20 Stundenkilometern.
Auch das Wetter spielte mit: Durch strahlenden Sonnenschein und sommerliche Wärme konnten alle Bewohner*innen, die Lust hatten, mit der Rikscha fahren. Dabei genossen sie auch den kühlen Fahrtwind. Über 20 Touren boten die Mitarbeitenden aus Sehnde bis Mitte der Woche an. Den Erfolg der Aktion konnte man den Bewohner*innen am Gesicht ablesen: „Sie haben alle gestrahlt als sie wieder abgestiegen sind“, berichtet Stephanie Adler zufrieden.