Impfstart in den Pflegeheimen der AWO Region Hannover
„Die Immunisierung kann nicht früh genug passieren“ – Christine Tebel, Einrichtungsleitung in Gehrden

Impfstart in den Pflegeheimen der AWO Region Hannover

Teams der Hilfsorganisationen der Johanniter und Malteser, des Deutschen Roten Kreuz und des Arbeiter-Samariter Bunds haben in den vergangen Tagen Bewohner*innen der Residenzen in Gehrden, Sehnde und in Langenhagen sowie die Mitarbeiter*innen vor Ort geimpft. In der Residenz Gehrden wurden insgesamt 144 Impfdosen der Firma BionTech/Pfizer im Auftrag des Impfzentrums der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover verabreicht, in der City Park Residenz Langenhagen ließen sich 130 der 154 Bewohner*innen impfen und in der Residenz Sehnde lag die Impfbereitschaft sogar bei fast 100 Prozent. Acelya Karaer, eine Pflege-Auszubildende in der Gehrdener Einrichtung ist eine davon. Im Nachhinein sagt sie, dass „ein gutes Gefühl ist, geimpft zu sein“. Außerdem betont sie, dass sie diesen Schritt als ihre Pflicht als Pflegekraft ansieht. So können die Bewohner*innen vor dem Virus geschützt werden.

Dirk von der Osten, der Geschäftsführer der AWO ist „richtig froh über den Impfbeginn“. Auch über die große Impfbereitschaft in der Einrichtung zeigt er sich erfreut. Vor allem da der Impfstart in Pflegeheimen der AWO mit großem logistischem Aufwand verknüpft waren und recht spontan anberaumt wurden, sind Geschäftsführung und Einrichtungsleitungen zufrieden mit den zahlreichen positiven Reaktionen. „Wir konnten die Bewohnerinnen und Bewohner nicht einfach per Flugblatt benachrichtigen – viele haben Gesprächsbedarf. Außerdem hat ein Teil unserer Bewohner einen gesetzlichen Vormund, den wir vorher fragen müssen“, erklärte Christine Tebel aus Gehrden. Für die Impfwilligen aller Einrichtungen, die während der letzten Tage noch Fragen bezüglich der Immunisierung hatten, stand während des gesamten Einsatzes der Hilfsorganisationen ein Arzt zur Verfügung, der gerne aufklärte. Maren Reisener aus Sehnde ist dabei wichtig: „Die Risiken und Nebenwirkungen der Pandemie sind viel schlimmer als die Risiken und Nebenwirkungen der Impfung.“

So sicher ist die Impfung

Das sieht auch die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP) so. In einer Pressemitteilung vom 11.01.2021 bitten Vertreter*innen der Pflegewissenschaft alle Pflegekräfte darum, sich für eine Impfung zu entscheiden. Grundlage dabei soll fundiertes Wissen sein. So heißt es in der Pressemitteilung, dass „die Nebenwirkungen der COVID-19-Impfung verglichen mit dem Fortbestehen der Pandemie – denn das wäre die Alternative – recht gering“ sind. Außerdem nimmt die DGP Bezug auf vielleicht den größten Kritikpunkt, den es an der Impfung geben könnte: Der kurze Entwicklungszeitraum. Neben der Tatsache, dass Teile der Technologie für mRNA-Impfstoffe (wie von der Firma BionTech/Pfizer) schon vorher erforscht wurden, gibt es noch andere Gründe, auf die die schnelle Entwicklung zurückzuführen sei. Studienphasen liefen in Teilen parallel, die Zulassungsbehörden räumten den Impfstoffstudien zu Covid-19 höchste Priorität ein und es gab schnell viele freiwillige Studienteilnehmer*innen. Andere Bedenken, wie dass der Impfstoff in das Erbgut eingreifen könne, „wird von den Kontrollinstanzen, Zulassungsbehörden und wissenschaftlichen Expert*innen für unbegründet eingeschätzt“, so die Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V.

In Hinblick auf Corona-Ausbrüche in anderen Pflegeheimen betont von der Osten, es sei ein wichtiger und richtiger Schritt, diese Einrichtungen bei der Immunisierung zu priorisieren. Auch könnte so der Druck, dem die Fachkräfte ausgesetzt sind, etwas sinken. Viele verzichten schon seit Monaten auf private Kontakte und Treffen aus Angst die Bewohner*innen anzustecken und das Virus in die Einrichtung zu tragen.  „Wir sehnen uns alle nach Normalität“, sagt Jan Behnen, Einrichtungsleitung aus Langenhagen.  Je mehr Menschen geimpft sind, desto mehr könnte sich die zukünftige Lage entspannen. Eins bleibt bis dahin jedoch außer Frage: „Wir müssen und werden natürlich alle Abstands- und Hygienereglungen fortführen“, bestätigen alle Einrichtungsleitungen.

 

Hier geht es zu weiteren Informationen zu dem Impfstart in Gehrden, Sehnde und in Langenhagen.

Acelya Karaer, eine Pflege-Auszubildende aus der Residenz Gehrden wird geimpft

Beitrag teilen:
Nächster Beitrag