Abschied nach fast 20 Jahren: Reiner Bütof, Prokurist der AWO Jugend- und Sozialdienste gGmbH, geht am 1. Juli in den Ruhestand. Fast von Beginn an war er maßgeblich an den Entwicklungen im Unternehmen beteiligt und hat zahlreiche spannende Prozesse begleitet. Der kollegiale Umgang bei der AWO und sein engagiertes Team werden ihm in guter Erinnerung bleiben.
„Ich habe 2003 als ganz normaler Verwaltungsangestellter angefangen“, erklärt Bütof. Damals war er in der Geschäftsstelle der einzige Mitarbeitende neben dem Geschäftsführer. Die Verbandsarbeit kannte er bereits: Seit 1991 hatte er beim AWO Bezirksverband Hannover als Referent für Kindertagesstätten und sozialpsychiatrische Einrichtungen gearbeitet.
„Zu Beginn gab es noch relativ wenig Geschäftsbetrieb“, erinnert sich Bütof an seinen Start bei der gGmbH, die 1999 gegründet wurde. 2003 wurde die City Park Residenz Langenhagen mit einem Wohnbereich eröffnet. Zusammen mit dem betreuten Wohnen im selben Ort arbeiteten etwa zehn Beschäftigte im gesamten Unternehmen. Zum Vergleich: Heute beschäftigt die AWO Jugend und Sozialdienste fast 500 Menschen. „Damals war ich für das gesamte Rechnungswesen zuständig“, so Bütof über die Anfangszeit. Auch im späteren Verlauf seiner Karriere war Controlling ein zentrales Tätigkeitsfeld. Wirtschaftliche Themen hätten ihn immer interessiert, weshalb er auch Wirtschaftswissenschaften in Göttingen studierte.
Als 2010 der damalige Geschäftsführer der AWO Jugend- und Sozialdienste, Klaus-Georg Schwarz, in Ruhestand ging, wurde Bütof Prokurist. „Die Befugnisse in dieser Funktion sind fast identisch mit denen eines Geschäftsführers“, erklärt er. Demnach kann der Prokurist das Unternehmen in nahezu allen Belangen nach außen vertreten: Theoretisch könne er autark Investitionen tätigen, mit Banken über Kredite verhandeln oder Verträge abschließen. In der Praxis werden diese Prozesse natürlich vorher intern abgestimmt.
Als Höhepunkte seiner langjährigen Beschäftigungszeit nennt Bütof die Eröffnung neuer Seniorenresidenzen. Dabei nimmt die Einrichtung in Gehrden, eröffnet 2012, eine besondere Stellung ein. Hier sei die AWO erfolgreich vom bisherigen Verfahren abgewichen: Zuvor wurden bei solchen Projekten Investoren gesucht, die entsprechende Gebäude errichteten, die die gGmbH dann anmietete. Aufgrund der immens hohen Mietkosten in Gehrden entschied sich die AWO jedoch dazu, hier selbst Bauherrin zu werden. Eine weitreichende Entscheidung, die sich als wirtschaftlicher Erfolg herausstellte. Die Anregung zum Großprojekt kam von Bütof selbst, der diese Phase durchgehend begleitete. „Das war sehr interessant, aber auch sehr anstrengend“, sagt er.
Als besonders positive Erfahrung im Unternehmen und Verband nennt der Prokurist das Miteinander: „Was ich bei der AWO schätze ist die Kollegialität – das ist schon außergewöhnlich und das habe ich in anderen Betrieben anders erlebt“, so Bütof. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm die vielen Wochenbesprechungen, bei denen traditionell Kuchen gegessen wurde. Auch die Weihnachtsfeiern sowie die gemeinsamen sportlichen Aktivitäten, wie Betriebswettbewerbe im Tischtennis oder Schwimmen, bleiben ihm positiv im Gedächtnis. „Das Miteinander muss passen, denn man ist als Leitungskraft nur so gut wie das eigene Team“ sagt er. Mit diesem war er immer sehr zufrieden, und bedankt sich entsprechend sehr bei allen seinen Mitarbeitenden.
Im Ruhestand möchte Reiner Bütof seine Freizeit genießen, Sport treiben und Zeit mit seinen drei Enkeltöchtern verbringen. Darüber hinaus hat er sich ein spannendes Projekt vorgenommen: „Energiepolitik interessiert mich, insbesondere Wasserstoff“, erklärt er. Der Frage, warum dieser in der Energieversorgung eine so geringe Rolle spielt, möchte er nun aktiv nachgehen.