Nach zwei Jahren Planung startete letztes Jahr der erste AWO Bewohnerurlaub. Wie auch im Jahr zuvor ging es dieses Jahr wieder für eine Woche auf die Nordsee-Halbinsel Butjadingen nach Burhave. Eigentlich war es eher ein Zufall, dass Burhave die Location für den Bewohnerurlaub wurde. Nach einer Tagung im Ferienzentrum AWO Sano in Burhave war klar, dass dies die richtige Unterkunft für die Aktion ist, sagt Frau Schneemann.
Eine Bewohnerin aus Langenhagen kann nicht mehr laufen und sitzt im Rollstuhl. Sie war sehr glücklich, dass Sie mitkommen konnte. Nach Abschluss des Bewohnerurlaubs hat sie dem Personal als Geste einen Blumenstrauß geschenkt.
„Wie schaffen sie das bloß, dass sie das hinbekommen haben,“ sagt die Bewohnerin dankbar.
Der einzige männliche Bewohner geht am Rollator und ist mittlerweile 86 Jahre alt. Er ist sehr selbstständig und liebt es zu angeln. Die Woche vor der Abreise hat er auf einer der Rasenflächen in der Langenhagener Residenz für den Urlaub das Angeln geübt. So konnte er bei gutem Wetter in Burhave am Steg angeln. Mit dem Fische fangen hat es aber nicht so gut geklappt.
„Auf dem Rückweg müssen wir noch Fisch kaufen, damit ich zeigen kann, dass ich was gefangen habe.“, sagt der Bewohner humorvoll.
Ablauf
Die drei Residenzen haben mit den 18 Bewohnern viel unternommen. Es gab täglich ein Highlight.
Am ersten Tag haben alle Teilnehmer am Hafen von Fedderwardersiel bei mitgebrachtem Kaffee und Kuchen das herrliche Wetter genossen. Hier hatte man den Überblick über das ganze Wattenmeer.
Eines der Highlights war die Deichschäferei in Feldhausen. Im Anschluss an die Führung durch die Schäferei gab es noch einen kleinen Vortrag. In dem Vortrag wurden die Bewohner und Pflegekräfte über Sturmfluten, den Deichbau und unterschiedlich anfallende Arbeiten in einer Schäferei informiert. Später konnten Interessenten sogar im Hofeigenen Laden noch Produkte aus Fell, Wolle und Produkte vom Lamm kaufen.
An einem anderen Tag wurde die 30-köpfige Gruppe mit einer kleinen „Insel-Lokomotive“ von ihrer Unterkunft abgeholt und 2 Stunden über die Insel gefahren. Dort konnten sie u.a. einiges über den Deichbau in Burhave erfahren.
„Bei strahlenden Sonnenschein, war das wirklich lustig!“, sagt Frau Röber, Alltagsbegleitung/ Begleitender Dienst.
Im Butjadinger Teekontor konnten alle mal kurz durchatmen. Das norddeutsch eingerichtete Teestübchen hat allen sehr gefallen. Die über 200 Teesorten aus aller Welt wurden hier in Plüschsesseln genossen und konnten später auch für ein Teevergnügen zu Hause gekauft werden.
„Viele Bewohner haben dort interessiert einige Spezialitäten gekauft, “ sagt Frau Röber.
An den Abenden in der AWO Sano Ferienunterkunft wurde musiziert, Anekdoten erzählt und getanzt. Alle drei Residenzen haben im gleichen Speisesaal zusammengesessen und gemeinsam Mahlzeiten eingenommen. Jeden Abend hat ein anderer Bewohner eine Runde Eierlikör ausgegeben.
„Das war der Renner!“, sagt Frau Schneemann lachend.
Nicht nur die Pflegekräfte haben getanzt, sondern auch die Bewohner haben zu neuen und alten Songs wie die Rolling Stones-Satisfaction getanzt. Der Abend endete meist nicht vor 21 Uhr, einige der Bewohner saßen bei den warmen Temperaturen sogar noch bis 23 Uhr draußen auf der Terrasse und haben den Tag ausklingen lassen.
Fazit
„Es gibt gar nichts worüber ich mich aufregen könnte. Das Miteinander war ganz toll, jeder hat jeden unterstützt. Alles wurde gemeinsam geplant. Nach dem ersten Urlaub hatten wir ein paar Verbesserungs-Vorschläge wie z.B. die Anreise oder die Koffer Vergabe. Dieses Jahr konnte man durch die Erfahrungen aus dem Vorjahr besser planen. Einige Bewohner aus dem letzten Jahr waren auch total zufrieden und haben gesagt, dass alles besser geklappt hat.“, sagt Frau Schneemann
Einer der positivsten Effekte war jedoch ein ganz anderer: eine Bewohnerin, die noch nicht so lange in der Residenz in Langenhagen lebt, hat entschieden wieder in ihre alte Wohnung zurück zu ziehen. Sie hat nach dem Urlaub gemerkt, dass sie mit einer Betreuung zu Hause noch alleine wohnen kann.
„Was Besseres kann einem gar nicht passieren!“, sagt Frau Schneemann.